Ex ante
Stürmische Zeiten
Die aktuelle Wetterlage sowie eine Jubiläumsveranstaltung zu Ehren des pfälzischen Universalgelehrten Johann Jakob Hemmer, der maßgeblich an der Verbreitung und Verbesserung der Blitzableiter beteiligt war, veranlasste das SWR-Fernsehen zu einem Beitrag über die Themen Gewitter und Blitzableiter. Da es die Eigenwilligkeit natürlich vorkommender Blitzentladungen verhindert, den Blitz zum richtigen Zeitpunkt genau dort zu haben, wo man ihn filmen möchte, war das Fernsehteam auf die Mitwirkung des Lehrstuhlteams um Prof. Weiß und die Hochspannungshalle der TU Kaiserslautern angewiesen.
Die Mitarbeiter der Hochspannungstechnik vom Fachbereich Elektro- und Informationstechnik demonstrierten drei spektakuläre Versuche, die den Zuschauern ein Gefühl für die Kraft der Naturgewalt vermitteln sollten. Was passiert zum Beispiel, wenn ein fahrendes Auto von einem Blitz getroffen wird? Vor zwanzig Jahren wäre diese Frage noch mit einem eindeutigen „garnichts“ zu beantworten gewesen. Bei den rollenden Computern, die in der Autoindustrie heutzutage vom Band laufen, wird wohl ein beträchtlicher Sachschaden an der Elektronik entstehen, aber am wichtigsten Effekt hat sich nichts geändert - die Insassen bleiben unverletzt.
Auch einer weiteren spannenden Frage wurde auf den Grund gegangen: „Was mache ich bei Gewitter mit meinem Schirm?“. Der Versuch mit einer lebensgroßen Puppe gibt die klare Antwort: „Nicht benutzen!“. Der Schirm übernimmt die Funktion eines Blitzableiters. Das klingt ja eigentlich gut - dumm ist nur, dass er sich diese Funktion mit seinem Nutzer teilt - mit zumeist tödlichen Folgen. Die letzte „brennende“ Frage nach der Sinnhaftigkeit von Blitzableitern wurde in einem Experiment mit einem Modellhäuschen ohne Blitzableiter beantwortet. Das verbliebene Häufchen Asche sprach für sich.
Verfasser
- Holger Kipping
- Dr.-Ing. Bernd Gutheil
Quelle
Fotos: PR & Marketing | TU Kaiserslautern.