Literaturtipp
Literaturhinweis: In omnibus veritas - 250 Jahre Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften in Mannheim
Der vorliegende Sammelband beleuchtet die Geschichte der im Oktober 1763 von Kurfürst Carl Theodor gestifteten Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften, die bis zu ihrer Vereinigung mit der Kurbayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 1803 zu den herausragenden wissenschaftlichen Institutionen Europas zählte. Vereint werden erstmals Beiträge über die Forschungen der wichtigsten Mitglieder der Historischen, der Physikalisch-Naturwissenschaftlichen und der Meteorologischen Klasse der Mannheimer Akademie, ebenso über die mit ihr eng verbundene Deutsche Gesellschaft und über ihre Verflechtung mit dem Netzwerk der europäischen Aufklärung. Das Verzeichnis aller Mitglieder, die Zusammenstellung aller Preisfragen, das Inhaltsverzeichnis aller zwischen 1766 und 1794 erschienenen Bände der Akademie-Abhandlungen ergänzen die profunden Porträts ihrer Repräsentanten sowie die Geschichte ihrer Auflösung und die der 1909 gegründeten Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Das aus Anlass der 250. Wiederkehr der Akademiegründung vom Mannheimer Altertumsverein initiierte Buch erinnert an diese wichtige Epoche der kurpfälzischen Wissenschaftsgeschichte.
Literaturhinweis:
Kreutz, Jörg; Kreutz, Wilhelm; Wiegand, Hermann (Hrsg.) (2014): In omnibus veritas - 250 Jahre Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften in Mannheim, Verlag Wellhöfer, Mannheim. - ISBN: 978-3-95428-135-0.
Mit einem Beitrag zu Johann Jakob Hemmer von Kai Budde:
Die spärlichen Angaben über das Leben Johann Jakob Hemmers stammen größtenteils aus einer Quelle, nämlich aus den Mitteilungen der Societas Meteorologica Palatina, dem Ephemeriden von 1789/90, die 1793 in Mannheim im Druck erschienen sind. Der darin in Latein abgedruckte Lebenslauf wurde, übersetzt und mit Anmerkungen versehen, 1915 von Professor Philipp Krautzmann in den Mannheimer Geschichtsblättern veröffentlicht. Man nimmt an, dass der lateinische Lebenslauf aus der Feder von Hemmers Nachfolger und Fachkollegen, Dr. Johann Melchior Güthe, stammt. Spätere Autoren wie Adolf Kistner haben im Wesentlichen auf diese Lebensbeschreibung zurückgegriffen und sie mit den neuesten Forschungsergebnissen erweitert bzw. korrigiert. Im vierten Band des 1996 erschienenen "Bio-bibliographischen Handbuch(s) zur Sprachwissenschaft des 18. Jahrhunderts" findet sich eine Biographie Hemmers, die sich besonders auf seine Veröffentlichungen als Sprachreformer konzentriert. Güthes Hemmer Biographie ist im Sinne des Barocks und der jesuitischen Tradition entsprechend stilisiert und gefärbt. Nimmt man diese barocken Umschreibungen und Ausschmückungen heraus, so bleibt eine gewisse Unkenntnis über Hemmers Leben vor 1760. Hier konnten zuletzt die Aktivitäten der anlässlich des 275. Geburtstags von Hemmer im Schloss Schwetzingen am 12. April 2008 gegründeten Academia Domitor, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Leben und wissenschaftliche Oeuvre Johann Jakob Hemmers zu erforschen und zu dokumentieren, einige Lücken geschlossen und die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Forschung mit denen der sprachwissenschaftlichen Forschung zusammengeführt werden.
Budde, Kai (2014): Johann Jakob Hemmer (1733-1790) - Geistlicher, Sprachforscher, Physiker und Meteorologe, in: Kreutz, Jörg; Kreutz, Wilhelm; Wiegand, Hermann (Hrsg.) (2014): In omnibus veritas - 250 Jahre Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften in Mannheim, Verlag Wellhöfer, Mannheim, S. 150-176.