Mannheimer Geschichtsblätter
Literaturhinweis: Mannheimer Geschichtsblätter remmagazin (23/2012)
Die Mannheimer Geschichtsblätter werden gemeinsam vom MAV, den Reiss-Engelhorn-Museen und dem Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte herausgegeben. Zweimal im Jahr finden sich hier Artikel zur Mannheimer Stadt- und kurpfälzischen Landesgeschichte, aber auch zu anderen Themen – von antiken Heilpflanzen bis hin zur Geschichte der Kleidung und ihrer sozialen Bedeutung – gibt es fachkundige Artikel, die sich an ein Publikum von interessierten Laien richten. Daneben informiert das remmagazin über Alles rund um die Reiss-Engelhorn-Museen.
Neben aktuellen Nachrichten aus dem Mannheimer Altertumsverein widmet sich diese Ausgabe der "Mannheimer Geschichtsblätter" in zwei Beiträge dem Thema Johann Jakob Hemmer:
(K)Ein Prinz aus pfälzischem Geblüte
Der Jubel über die Schwangerschaft Elisabeth Augustas in zeitgenössischen Predigten sowie Gedichten von Johann Jakob Hemmer, Johann Christoph Schwartz und Francois-Marie Arout de Voltaire von Wilhelm Kreutz
"Dass 'Vorfreude die schönste Freude ist', weiß der Volksmund, und nahezu jeder Erwachsene ist in der Lage, die Spruchweisheit mit Geschichten über die kindliche Vorfreude auf Weihnachten oder die Vorfreude auf eine Geburt zu illustrieren. Fast jeder wird hinzufügen, dass zum einen die Vorfreude deshalb so schön sei, weil sie durch nichts geschmälert werde, vor allem nicht durch die oft wenig freudige, ja gelegentlich bittere Realität des Ereignisses, das man so sehnlich erwartete. Und viele werden zum anderen ergänzen, dass die Erfahrung lehre, dass sich die Vorfreude umgekehrt proportional zur Häufigkeit des Ereignisses verhalte, auf das sie sich beziehe, das heißt, dass sie umso größer sei, je seltener jenes eintrete.
Es verwundert daher nur auf den ersten Blick, in welchem Freudentaumel die in den Osterwochen des Jahres 1761 offiziell verkündete Nachricht des Mannheimer Hofes, dass Kurfürstin Elisabeth Auguste guter Hoffnung sei, die kurpfälzischen Untertanen stürzte. [...] Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, dass auch der seit dem 31. Januar 1760 in Mannheim als Hofkaplan tätige Johann Jakob Hemmer in den Jubelchor der Geistlichen aller Bekenntnisse einstimmte."
Quelle
Kreutz, Wilhelm: (K)Ein Prinz aus pfälzischem Geblüte - Der Jubel über die Schwangerschaft Elisabeth Augustas in zeitgenössischen Predigten sowie Gedichten von Johann Jakob Hemmer, Johann Christoph Schwartz und Francois-Marie Arout de Voltaire, in: Mannheimer Altertumsverein (Hrsg.): Mannheimer Geschichtsblätter remmagazin, 23/2012, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2012, S. 4-19.
Johann Jakob Hemmers letztes Gefecht
Friedrich Teutsch zum 70. Geburtstag von Gerhard Bauer
"Auch wenn sich der kurpfälzische Hofkaplan Johann Jakob Hemmer (1733-1790) in seiner 1769 gedruckten 'Abhandlung über die deutsche Sprache zun Nutzen der Pfalz' darauf beschränkt hatte, eine Vielzahl gravierender Verstöße seiner Landsleute gegen die Regeln der deutschen Grammatik nur aufzuzählen, um dringend baldige Abhilfe zu fordern, so hatte er damit in der Kurpfalz heftigen Widerspruch hervorgerufen, selbst wenn die Sprachgelehrten des übrigen Deutschland ihm beigestimmt und seine Forderung nach Einführung einer modernen deutschen Sprachlehre unterstützt hatten."
Quelle
Bauer, Gerhard: Johann Jakob Hemmers letztes Gefecht, in: Mannheimer Altertumsverein (Hrsg.): Mannheimer Geschichtsblätter remmagazin, 23/2012, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2012, S. 23-34.